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24.11.2011 UNESCO-L’Oréal-Förderpreis geht an junge Max-Planck-Forscherin

Judith Klatt vom Max-Planck-Institut in Bremen erhält Förderpreis für Mütter in der Forschung
 
Judith Klatt, Doktorandin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, hat den mit 20 000 € dotierten Preis des nationalen UNESCO-L’Oréal-Förderprogramms „For Women in Science “(fwis) gewonnen. Der Förderpreis der deutschen UNESCO-Kommission und L’Oréal Deutschland wird jährlich im Bereich der experimentellen Naturwissenschaften an drei exzellente Doktorandinnen mit Kindern vergeben. Das UNESCO-L’Oréal-Förderprogramm kooperiert mit der Christiane-Nüsslein-Volhard-Stiftung, die Förderstipendien an junge, hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen mit Kindern vergibt. Als eine der drei besten der Christiane-Nüsslein-Volhard-Stipendiatinnen qualifizierte sich Judith Klatt nun auch für den UNESCO-L’Oréal Förderpreis. Die Preisverleihung fand am 10.11.2011 in Berlin statt.
Dr. Roland Bernecker (Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission), Christina Hadulla-Kuhlmann (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Rolf Sigmund (Mitglied der L’Oréal-Geschäftsführung) gratulieren den drei Preisträgerinnen Judith Klatt, Katja Herzog und Nicole Fröhlich. Mit freundlicher Genehmigung von L’Oréal.

Fördergeld soll Mütter bei Forschungsreisen unterstützen

Der fwis-Förderpreis ist dreigleisig: Die Hälfte der Förderung ist für die persönliche Unterstützung der Preisträgerin vorgesehen. Im Rahmen des Christiane-Nüsslein-Volhard-Stipendiums soll sie die Wissenschaftlerin darin unterstützen, den Alltag mit Kind zu organisieren. Zusätzlich dazu bekommen die fwis-Stipendiatinnen die Gelegenheit, ein persönliches Karriere-Förderprogramm wahrzunehmen, das Coaching, Mentoring und Karriereseminare beinhaltet. Die andere Hälfte des Fördergeldes geht an die Forschungseinrichtung der Preisträgerin und soll ein Projekt im Sinne der Förderung unterstützen. Auf Wunsch von Judith Klatt soll dieser Teil des Preisgeldes am MPI in Bremen dafür verwendet werden, Wissenschaftlerinnen mit Kindern bei Dienstreisen und Veranstaltungen außerhalb der regulären Betreuungszeiten zu unterstützen. „Die Organisation von Reisen zu Konferenzen und Expeditionen ist für Frauen mit Kindern nicht einfach. Eine finanzielle Unterstützung kann da sehr hilfreich sein“, sagt Judith Klatt. Sie spricht aus eigener Erfahrung, denn für ihr Projekt stehen immer wieder mehrwöchige Messkampagnen im Feld an.

Für eines ihrer Projekte in der Arbeitsgruppe Mikrosensoren erforscht Judith Klatt die Photosynthese von Mikroorganismen. Dazu reist sie zum Kalksteinhöhlensystem von Frasassi in Mittelitalien. „Das besondere an diesen Höhlen ist, dass hier sauerstofffreies, schwefelhaltiges Wasser austritt. Nach und nach reichert es sich mit Sauerstoff an, und der Schwefel verschwindet. Dieser Lebensraum eignet sich ausgezeichnet, um die graduelle Veränderung und Anpassung der photosynthetischen, mikrobiellen Gemeinschaft zu studieren“.

MPI strebt Nachhaltigkeit der Unterstützung an

Das fwis-Projekt am Bremer MPI sieht vor, Wissenschaftlerinnen mit Kindern im Vorschulalter die Mitnahme der Kinder samt einer Betreuungsperson zu ermöglichen. Dabei werden sowohl deren Reise- als auch die Unterkunftskosten getragen. „Da das Fördergeld einmalig gezahlt wird, möchten wie es als Initiativprojekt verstanden wissen“, erklärt Judith Klatt das Vorhaben. „Unser Ziel am Bremer MPI ist es, ein dauerhaftes, hausinternes Budget für die Unterstützung von Dienstreisen für Wissenschaftlerinnen mit kleinen Kindern zu schaffen“. Dieses Ziel wurde zur Chefsache erklärt: Die Direktoren und die Verwaltungsleitung des MPI in Bremen möchten eine nachhaltige Struktur für die Kinderbetreuung während der Reisen von Max-Planck-Wissenschaftlerinnen etablieren.

 
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