Seitenpfad:

25.05.2010 Besuch in Sewastopol

Herzliches Willkommen für deutsche Meeresforscher in Sewastopol
Modernstes deutsches Forschungsschiff Maria S. Merian besucht den Hafen von Sewastopol im Rahmen deutscher und internationaler Forschungsprojekte
 

Sewastopol., 21. Mai 2010

Herzliches Willkommen für deutsche Meeresforscher in Sewastopol
Modernstes deutsches Forschungsschiff Maria S. Merian besucht den Hafen von Sewastopol im Rahmen deutscher und internationaler Forschungsprojekte

Am 20. Mai 2010 legte das modernste deutsche Forschungsschiff Maria S. Merian im Hafen von Sewastopol an. Im Rahmen deutscher und internationaler Forschungsprojekte sind die Wissenschaftler seit April mit dem Schiff im Schwarzen Meer unterwegs. Mit modernen Meeresforschungsgeräten untersuchen sie dieses Binnenmeer, um Daten für die meereswissenschaftliche Grundlagenforschung in den Bereichen Biogeochemie, Mikrobiologie, Meeresgeologie, marine Geophysik und Ozeanographie zu sammeln. Auch ukrainische Wissenschaftler vom A.O. Kowalewski-Institut für Biologie der südlichen Meere (IBSS) nehmen an der Expedition teil.

Um diese Forschungsaktivitäten einer breiten ukrainischen Öffentlichkeit bekanntzumachen, gab es am Donnerstag, 20. Mai 2010 an Bord des Forschungsschiffs eine Pressekonferenz. Mehr als dreißig ukrainische Journalisten, darunter die Vertreter dreier nationaler Fernsehsender, nutzten diese Gelegenheit, um sich von den Vertretern der Politik und Wissenschaft informieren zu lassen.
Nach den Grußworten des Kapitäns Friedhelm von Staa und des Leiters der IBSS
Prof. Dr. Walerij Eremejew ging der deutsche Botschafter Dr. Hans-Jürgen Heimsoeth in seiner Rede auf die bisherige Kooperationen zwischen ukrainischen und deutschen Forschern ein, die zu mehreren erfolgreichen Projekten und Besuchen der deutschen Forschungsschiffe Poseidon (2004) und der Meteor (2002 und 2007) im Schwarzen Meer geführt hatten.

„Ukrainische Forscher sind bei diesen Forschungsfahrten Teil des wissenschaftlichen Expeditionsteams – dies war und ist uns ein besonderes Anliegen. Das Kowalewskij-Institut für die Biologie der Südsee hat sich dabei als bewährter Partner etabliert. Ich möchte an dieser Stelle die ukrainischen Wissenschaftler auffordern, jetzt ihren Bedarf an Förderung zu formulieren und bei den Behörden anzumelden. Die ukrainische Wissenschaft braucht substantielle Investitionen, um in Zukunft im internationalen Wettbewerb mitzuhalten und an der Spitze der Wissenschaft mitzuwirken, “ betonte der Botschafter. Der Vertreter des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Ministerialrat Michael Schlicht, ergänzte: „Deutschland ist an dieser Forschung stark interessiert und hofft auf mehr ukrainische Beteiligung.“
VLNR: Der deutsche Botschafter Herr Dr. Hans-Jürgen Heimsoeth und Ministerialrat Michael Schlicht auf der Gangway. Mitte: Kapitän Friedhelm von Staa begrüßt die Gäste auf seinem Schiff. Rechts: Auf der Brücke.
Links und Mitte: Der deutsche Botschafter Dr. Hans-Jürgen Heimsoeth erläutert den ukrainischen Journalisten die Hintergründe. Rechts: Fahrtleiter Prof. Gerd Bohrmann geht auf die wissenschaftlichen Fragestellungen ein.
Der Expeditionsleiter Prof. Dr. Gerd Bohrmann vom MARUM − Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen (www.marum.de) erläuterte anschließend das wissenschaftliche Programm. Im Mittelpunkt stehen insbesondere die Messungen von biogeochemischen Gradienten und Prozessen sowie Untersuchungen von Methan und Methanhydraten im Schwarzen Meer. Die Forscher wollen mit diesen Daten den Einfluß auf das Klima untersuchen, die Methanquellen kartieren und die Dynamik der Methanhydrate und ihre Wechselwirkung mit ihrer Umgebung erfassen..

Am Folgetag ging es um das breite Spektrum der ukrainischen und deutschen Meeresforschungsaktivitäten. Deutsche und ukrainische Forscher stellten im Rahmen eines wissenschaftlichen Workshops ihre Forschungsgebiete vor und prüften die Optionen für erweiterte und neue Kooperationen in der Zukunft. Der Workshop wurde vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung zusammen mit dem Institut für Biologie der südlichen Meere der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine veranstaltet. Sieben ukrainische und sieben deutsche Forscher stellten ihre Arbeiten vor. Gerd Bohrmann zieht Bilanz. „Die beiden Tage hier in Sewastopol haben gezeigt, dass beide Seiten stark an einer intensiveren Zusammenarbeit interessiert sind. In nächster Zeit werden wir unsere ukrainischen Kollegen nach Deutschland einladen um konkrete Austauschprogramme zu etablieren.“


Manfred Schlösser

Weitere Informationen:

Zur laufenden Expedition MSM15/2, die von Herrn Prof. Dr. Bohrmann geleitet wird, informiert ein Weblog auf der Webseite www.marum.de. Zur Expedition MSM15/1, die von Frau Prof. Antje Boetius vom Max-Planck-Institut Bremen geleitet wurde, informiert ein Weblog auf der Webseite www.mpi-bremen.de.
Weitere Informationen zum Schiff :
http://www.ifm.zmaw.de/de/leitstelle/reisen-des-fs-maria-s-merian/


Beteiligt waren auf deutscher Seite folgende Wissenschaftler
Prof. Dr. Gerd Bohrmann, MARUM, Universität Bremen
Dr. Philipp Fischer, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven
Dr. Felix Janssen, Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen
Dr. Rolf Riethmüller , GKSS Research Centre, Geesthacht
Prof. Dr. Detlef Schulz-Bull, Institut für Ostseeforschung, Warnemünde
Prof. Dr. Volkhard Spiess, Universität Bremen
Dipl. Wirt.-Ing. Kerstin Lange, ISL Bremen
Hinweis zum Copyright: Alle Bilder dürfen unter der Angabe der Quelle " Manfred Schlösser, Max- Planck-Institut für Marine Mikrobiologie" verwendet werden.
Oben: Willkommen in Sewastopol. Unten: Das Forschungsschiff Maria S. Merian wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und unterhalten.
Ministerialrat Michael Schlicht vom Bundesministerium für Bildung und Forschung begrüßte die Kooperationen.
Der Oberbürgermeister der Stadt Sewastopol, Herr Saratow auf der Brücke der Maria S Merian.
Nicht nur Politiker und Wissenschaftler, auch die Schülerinnen und Schüler waren begeistert.
Besuch der deutschen Delegation auf dem ukrainischen Forschungsschiff „Professor Wodjanizkij“.
Back to Top