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Der Internationale Frauentag auf See - Blogpost 3 vom 8. März 2018

Forschungsschiff Sonne, Chile
Position 24 ° 17,097 S, 71 ° 25,44 W
Donnerstag, 8. März 2018

Inzwischen hat uns die Sonne weiter zu Probenahmestelle Nummer 6 gebracht – sie liegt direkt im Atacama-Graben. Die Stimmung an Bord ist gut, wir liegen im Zeitplan. Dank der erfahrenen Mannschaft konnten wir viele Daten aus fast 8000 Metern Tiefe sammeln und dort auch Proben nehmen.

Heute (als ich diesen Blog schreibe) ist der Internationale Frauentag. Wenn ich mich hier umblicke - insgesamt sind dreizehn Frauen in unserem wissenschaftlichen Team. Im Gegensatz zu heute gab es früher fast nur Männer auf den Schiffen. Diese Zeiten sind zwar vorüber, trotzdem sind Frauen in der Forschungsschifffahrt immer noch deutlich unterrepräsentiert.

Auf den ersten Blick scheint es im akademischen Bereich anders zu sein. In den Bachelor-, Master und PhD-Programmen an den Universitäten sind Frauen mit einem Anteil von mehr als 50% vertreten. Doch in höheren Positionen innerhalb des wissenschaftlichen Betriebs sind Frauen deutlich weniger präsent. Anlässlich des Internationalen Frauentags stellen wir heute unsere 13 Forscherinnen vor.

  1. Anni Glud aus Odense, University of Southern Denmark, arbeitet mit Sensoren und war schon auf vielen Forschungsfahrten dabei.
  2. Blandine Trouche ist Doktorandin an der französischen Universität in Brest. Sie interessiert sich für extrazellulare DNA von Archaeen und Bakterien.
  3. Daniela Zeppilli ist eine Wissenschaftlerin aus Italien. Sie ist Expertin für Tiefsee-Meiofauna und arbeitet beim IFREMER in Brest.
  4. Heather Stewart ist Meeresgeologin am British Geological Survey im Vereinigten Königreich und ist an Geomorphologie interessiert.
  5. Laura Hehemann stammt aus Kanada. Sie arbeitet am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und berechnet hochauflösende Sonar-Karten des Tiefseeboden für die Sonne-Ausfahrt SO261.
  6. Lorena Arias von der Universidad de Concepcion in Chile arbeitet als technische Mitarbeiterin im Bereich Kohlenstoff-Geochemie.
  7. Mackenzie Gerringer, Post-Doc an der University of Washington untersucht Tiefsee Megafauna.
  8. Miriam Brandt stammt aus Deutschland und untersucht im Rahmen ihrer Promotion die eukaryotische DNA der Tiefsee-Mikroorganismen am IFREMER.
  9. Pei-Chuan Chuang ist aus Taiwan. Als Post-Doc am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen studiert sie Profile im Porenwasser von Sedimentkernen und setzt dazu mathematische Algorithmen zur Modellierung ein.
  10. Sophie Arnaud Haound ist Forschungsgruppenleiterin am MARBEC am IFREMER in Sete, Frankreich. Ihr Fokus liegt auf Umwelt-DNA aus der Tiefsee.
  11. XinXin Li ist Assistant Professor in der TAGOR-Gruppe an der Southern University of Science and Technology in China (TAGOR= The Archaeal Geo-Omics Research). Ihr Spezialgebiet ist die organische Biogeochemie.
  12. Xin Zhao ist technische Mitarbeiterin aus dem Team von XinXin Li.
  13. Yanara Figueroa ist die wissenschaftliche Beobachterin aus Chile.

 

Mit herzlichen Grüßen von Bord der Sonne,
Manfred Schlösser

Logo der Expedition SO261
Jede ist eine Spezialistin: 13 Wissenschaftlerinnen an Bord der Sonne.  (Foto M. Schlösser)
Jede ist eine Spezialistin: 13 Wissenschaftlerinnen an Bord der Sonne.
(Foto: M. Schlösser)

 Spezifische Fragestellungen dieser Forschungsreise sind:

  • Welche sedimentären Prozesse liefern die Nahrung für die hadale Lebensgemeinschaft im Atacamagraben?

  • Wie unterscheiden sich der Artenreichtum, die Diversität und die Gemeinschaftsstruktur von Mikroorganismen, der Meio- und Makrofauna im Atacamagraben von Gräben in weniger produktiven Regionen und nahegelegenen Tiefsee- und Schelfgebieten?

  • Was sind die generellen biogeochemischen Charakteristika des Oberflächen- und Tiefensediments sowie der Wassersäule im eutrophen Atacamagraben?

  • Wie genau verläuft die Mineralisierung bei der Zersetzung organischen Materials im eutrophen Atacamagraben?

  • Wie effizient arbeiten die mikrobiellen Gemeinschaften unter extremen hydrostatischen Druckverhältnissen bei der Mineralisierung organischen Materials im Vergleich zu Gemeinschaften in seichteren Gefilden? Und in welchem Ausmaß beeinflussen spezialisierte, bisher unbekannte extremophile mikrobielle Gemeinschaften diese Prozesse?

Weitere Informationen

Mehr Details über das Projekt von der Süddänischen Universität.

Weiteres Bildmaterial zum Projekt.

Bericht über Ronnie N Glud bei Danmarks Radio (auf Dänisch)

Die SONNE ist ein modernes deutsches Forschungsschiff, dessen Fahrtgebiet hauptsächlich im Pazifik liegt. Die Ausfahrt SO261 läuft vom 2. März bis zum 2. April 2018.

Weitere Informationen zur SONNE finden Sie hier.

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