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Neues von unserer Forschungsfahrt zu den heißen Tiefseequellen

10.05.2016

Wegen des hohen Schwells bleibt der Tauchroboter vorerst an Bord. Stattdessen macht sich Geburtstagskind Maren Walter mit der CTD auf Schatzsuche - und wird nach vielen geduldigen Stunden tatsächlich fündig!

Institutsdirektorin Nicole Dubilier und ein internationales Forscherteam sind unterwegs, um das Leben an Hydrothermalquellen zu erforschen. Videoblog und Wochenberichte lassen uns daran teilhaben.

 
Was für ein Geburtstagsgeschenk! Zwar musste Maren Walter von der Universität Bremen ihren großen Tag schon um 5 Uhr morgens beginnen, doch als Belohnung gab es eine erfolg-reiche Schatzsuche. Maren war für das Einsetzen der so genannten CTD über dem Semenov-Hydrothermalfeld verantwortlich. Mit der CTD kann man die Leitfähigkeit, Temperatur und Tiefe des Wassers messen. Aber er trägt auch spezielle Sensoren für Partikelanomalien und den Eh-Wert, der Auskunft über die Verfügbarkeit von reduzierten und oxidierten Verbindungen gibt. Die CTD wird zusammen mit einem Kranz von Wasserschöpfern an einem Draht ins Meer hinabgelassen und wie ein Yoyo in einer steten Auf- und Ab-Bewegung hinter dem Schiff hergezogen. Heiße Quellen am Meeresboden können mit der CTD detektiert werden. Denn wenn die CTD durch die “Abgaswolke” einer solchen Quelle schwimmt, wird es plötzlich wärmer, mehr Partikel sind im Wasser und der Eh-Wert sinkt. Und tatsächlich: Nach vielen Stunden der Geduld landete die CTD mitten in einer solchen Wolke (Plume).

Mit den Wasserschöpfern brachte die CTD Wasserproben mitten aus der Plume an Bord, sehr zur Freude unsere Mikrobiolo-ginnen und der Virenforscherin Jennifer Brum von der Ohio State University, die ihre ersten Proben-beute schnell zur Aufbereitung in die Bordlabore brachten.

Für einen Einsatz des Tauchroboters war das Meer bislang zu unruhig. Doch auch da besteht Hoffnung, denn ruhigere Zeiten scheinen bevorzustehen.
Meteor Mpi Bremen
Meteor Mpi Bremen
Nicole Dubilier berichtet jede Woche von den neuesten Ereignissen an Bord und dem Fortgang der Tauchgänge und Untersuchungen.

1. Wochenbericht vom 24. April

2. Wochenbericht vom 1. Mai

3. Wochenbericht vom 8. Mai

Mit an Bord ist der Dokumentarfilmer Pascal Wendlinger. Sein Videoblog gibt Einblicke in die Arbeit und das Leben auf dem Schiff. Fernab von Nachschub und fremder Hilfe schaffen es Crew und Wissenschaftler, den vielfachen Herausforderungen einer solchen Forschungsreise mit Einfallsreichtum und Humor – und natürlich reichlich guter Vorbereitung - zu begegnen.


Weitere Informationen gibt es auf der Expeditions-Website.
Hydrothermalquellen treten am Mittelatlantischen Rücken, an dem sich tief unter der Meeresoberfläche die Kontinentalplatten auseinanderschieben, besonders häufig auf. Durch Spalten im Meeresboden dringt dort Wasser in den Boden ein, wird erhitzt und mit Mineralien angereichert und anschließend wieder ins Meer gepresst. Trotz der hohen Temperatur des austretenden Wassers bilden sich wahre Oasen des Lebens in einer sonst lebensfeindlichen Tiefsee. Der Tauchroboter MARUM-QUEST kann mit seinen Kameras und Greifarmen bis zu 4000 Meter tief tauchen, um die Tiefseequellen zu beproben und untersuchen.

Besonders bedeutsam für das Leben an den heißen Quellen sind chemosynthetische Symbiosen. Diese sind auch Nicole Dubiliers Spezialgebiet. Muscheln, Schnecken, Krebse oder Würmer halten Bakterien als Untermieter. Die Bakterien nehmen beispielsweise Sulfid oder Methan aus dem Quellwasser auf und geben Stoffwechselprodukte an die Würmer weiter. Was haben die Bakterien davon? Sie leben sicher in ihrem Wirt, der ihnen die stete Nähe zur Nahrungsquelle garantiert. Ohne diese Symbiosen wäre das reiche Leben an den Tiefseequellen nicht möglich.

Solche Symbiosen stehen im Zentrum der aktuellen Meteorfahrt. Wie beeinflusst die lokale Geologie den Wasseraustritt, was bedeutet das für die vor Ort Lebenden Mikroorganismen und welche Rolle spielen Viren in diesem Lebensraum? Diesen und anderen spannenden Fragen forschen Dubilier und ihre Kollegen nach.

Diese Forschungsfahrt findet im Rahmen des DFG Forschungszentrums und Exzellenzclusters MARUM, Universität Bremen, statt. Zusätzliche Unterstützung kommt von der Max-Planck-Gesellschaft und dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis an Nicole Dubilier.
Kontakt

Dr. Fanni Aspetsberger * 0421 2028 947

Dr. Manfred Schlösser * 0421 2028 704

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