Unter Wasser

Unter Wasser  (© Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, A. Esken)

Die Forschung im Meer stellt hohe Anforderungen an die Technik. Salziges Wasser, kalte Temperaturen und mit steigender Tiefe zunehmende Dunkelheit und immer höherer Druck sind Herausforderungen, die bewältigt werden müssen, um zuverlässig valide Daten zu erhalten. Das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie verfügt dafür über verschiedene, teilweise selbst entwickelte Geräte, die diese komplexen Aufgaben meistern können.

 

Mikroprofiler

Der Mikroprofiler ist für den Einsatz am Meeresboden gebaut. Dort misst das Gerät die Geochemie des Wassers und des Meeresbodens, zum Beispiel die Konzentration von Sauerstoff, Schwefel oder Kalzium. Es misst aber auch Parameter wie den pH-Wert und die Temperatur. Der Mikroprofiler erhebt die Daten über Mikrosensoren, die er vorsichtig in den Meeresboden sticht. Das Gerät arbeitet nicht-invasiv und nimmt keine Wasser- oder Bodenproben. Mehr...

Der Microprofiler © Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, V. Carvalho

Benthische Kammer

Am Meeresboden ist die Nahtstelle zwischen Boden und Wasser eine der wichtigsten Übergangsbereiche für den Austausch gelöster Substanzen. Eine Benthische Kammer ermöglicht vor Ort im Meer die Messungen der Austauschraten (zum Beispiel von Sauerstoff, Methan oder Nährstoffen) zwischen dem Boden und der Wassersäule. Mehr...

Benthic Chamber Module © ROV-Team, Geomar

Autonomes Raupenfahrzeug Tramper

So genannte Tiefsee-Crawler sind ferngesteuerte Kettenfahrzeuge, die für den Einsatz in der Tiefsee vorgesehen sind. Es handelt sich dabei um Trägerfahrzeuge, an die verschiedene Geräte oder Sensorensysteme angebaut werden können – zum Beispiel der Mikroprofiler. Crawler werden für Langzeitbeobachtungen und langfristige Messungen am Meeresboden eingesetzt und können bis zu ein Jahr lang wartungsfrei betrieben werden. Für das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie ist der Crawler Tramper besonders relevant. So basieren die Steue­rung der Mes­s­elek­tro­nik und die Da­ten­er­fas­sung des Trampers auf Ent­wick­lun­gen der hiesigen Elek­tro­nik­werk­statt. Über ins­ge­samt zwölf Mo­na­te wa­ren die Ent­wick­lungs­in­ge­nieu­re da­mit be­schäf­tigt, in Zu­sam­men­ar­beit mit den AWI-Team­kol­le­gen die­ses kom­pli­zier­te Sys­tem zu bau­en. Eingesetzt werden die ferngesteuerten Kettenfahrzeuge hauptsächlich von der HGF-MPG-Brückengruppe für Tiefsee-Ökologie und -Technologie.

 Weitere Informationen gibt es auf der AWI-Website

Lance-A-Lot

Lance-A-Lot wurde bei uns am Institut entwickelt und ist eigentlich nicht nur ein Gerät, sondern gleich mehrere. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Beobachtungsstation, die auf dem Meeresboden abgestellt wird und dort autonom arbeitet. Das System ist etwa so groß wie ein Kleinwagen und wurde entwickelt, um das dynamische Zusammenspiel von Grundwasserströmungen, Sedimenttransport und (mikrobiellen) Austauschprozessen am Boden der Meere besser verstehen zu lernen. Lan­ceA­Lot kann zum Beispiel gleich­zei­tig die Strö­mungs­ge­schwin­dig­keit, die Form des Bo­dens und den Sau­er­stoff im Sand mes­sen. Mehr ...

Lance-A-lot © Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, S. Ahmerkamp

Benthische Lander Systeme

Ein Benthischer Lander ist eine autonome un­be­mann­te For­schungs­plattform, die in der Mee­res­for­schung ein­ge­setzt wird um Messungen direkt am Meeresboden durchzuführen. Sie sind Trä­ger­sys­te­me, an de­nen unterschiedliche Mess- und Probenahme­ge­rä­te an­ge­bracht werden können. Die Lan­der brin­gen die­se Ge­rä­te freifallend zum Mee­res­bo­den und auch wie­der hin­auf. Mehr...

Lander (©Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, M. Schulz)

Deep Water Incubator

Der Deep Water Incubator ist ein Inkubator für den Einsatz in der Tiefsee. Er besteht aus zwölf Flaschen, die in einem Ring angeordnet sind und jeweils zehn Liter fassen. Das Gerät ermöglicht es, den Stoffwechsel von Tiefseemikroben vor Ort in ihrem Lebensraum zu beobachten. Mehr...

 

Deep Water Incubator (©Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, B. Fuchs)

PumpCTD

Das zentrale Element ist eine CTD-Sonde, wie man sie auch von den Kranzwasserschöpfern kennt, die standardmäßig auf den Forschungsschiffen vorhanden sind. Der Name CTD kommt aus dem Englischen von Conductivity Temperature Depth, zu deutsch Leitfähigkeit Temperatur Tiefe. Die Besonderheit ist aber zudem eine Pumpe, die über eine Stunde lang aus Wassertiefen von bis zu 300 Metern bis zu 2,5 Liter Wasser pro Minute an Deck des Forschungsschiff pumpen kann. Dieses Gerät haben wir am Institut selbst entwickelt.

 

PumpCTD (Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, J. Milucka)
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